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1. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 113

1911 - Breslau : Hirt
12. Über den Kamm des Kara-korum. — Die Entdeckung der Jndusquelle. Hz oder der Südseite dieses Bergstockes fort. Kurz, das Terrain war so günstig wie nur möglich, es blieb auch mehrere Tage so, und ich mutmaßte, daß der Lake Lighten, der Jeschil-köl und der Pnl-tso, bekannt von Wellbys, Deasys und Rawlings Reisen, in diesem Längstal liegen dürften, das in jeder Hinsicht für das tibetische Hochland charakteristisch ist. Der Boden erinnerte an eine völlig wurmstichige Diele; die Löcher der Feld- mause lagen so dicht nebeneinander, daß jeder Versuch, ihnen auszuweichen, nutzlos war. Selbst auf den Zwischenräumen war man nicht sicher. Oft barst die Decke von trockuer, mit Kies gemischter lockerer Erde über einem unterirdischen Gang. Robert überschlug sich einmal mit seinem Pferd. Diese lüstigen Nagetiere, die von den Wurzeln der Japkakpslanzen und des Grases leben, sind höchst ärgerlich. Ganz nahe am User hatte sich die Karawane an reichlich fließenden Quellen mit herrlichstem Wasser, das als kleiner Bach in den scharfsalzigen See hineingeht, gelagert. Spät am Abend sahen wir in weiter Ferne ein Feuer brennen. War noch ein Reisen- der ain See oder hatten sich Jäger hierher verirrt? O nein, es waren einige unserer eigenen Leute, die die Karawanentiere hüteten und ein Feuer augezündet hatten, um sich warm zu halten. Außer uns gab es keine Menschen in diesen öden Gegenden. Gleich bei meiner Ankunft in Chaleb sagte ich dem alten Gova, der den hoff- nnngslos undankbaren Auftrag hatte, meine Schritte zu überwachen, daß ich jetzt über Singi-kabab, über die Jndusquelle ziehen würde. „Wenn ihr euch dorthin begebt, Bombo," antwortete er, „so schicke ich augeu- blicklich einen Kurier an die Garpnns, die beiden Häuptlinge in Gartok." „Ich glaube nicht, daß die Garpnns etwas dagegen haben, daß ich einen nörd- licheren Weg einschlage." „O doch, vor fünf Tagen haben die Garpnns den Befehl aus Lhasa erhalten, genau aufzupassen, daß ihr keinen anderen Weg zieht als die große Heerstraße nach Gartok! Die Garpnns schickten sofort Kuriere nach zwölf verschiedenen Orten, Parka, Misser, Pnrang, Singtod und anderen, und meldeten, daß euch nicht erlaubt sei, Seitenwege zu benutzen. Wenn dieser Brief nicht gekommen wäre, hättet ihr gern nordwärts ziehen können; jetzt aber kann ich es meines Kopfes wegen nicht erlauben." „Was gedenkt ihr zu tun, wenn ich eines Nachts einfach verschwinde? Ich kann in Tartschen Paks kaufen und bin dann nicht mehr auf die von euch gemieteten an- gewiesen." „Ja freilich, in Tartschen lebt ein Mann, der 60 Aaks hat, und sobald der Silber- geld sieht, verkauft er sie. Aber ich benachrichtige sofort die Garpuns, und sie werden euch Leute nachschicken und euch zwingen, wieder umzukehren. Der Mkkans wäre daher unnötiges Geldwegwerfen. Wenn ihr aber die Hauptmasse eurer Karawane der großen Straße folgen laßt und selbst einen Abstecher ein paar Tage nordwärts nach Singi-kabab macht und euch dann wieder mit der Karawane vereinigt, werde ich euch keine Hindernisse in den Weg legen. Aber ihr tut es auf eure eigene Gefahr, und werdet ganz gewiß angehalten, ehe ihr nach der Jndusquelle kommt!" Ebenso erstaunt wie erfreut über diesen plötzlichen Umschlag im Verhalten des Govas, verabredete ich mit Robert, daß er die Hauptkarawane in ganz kurzen Tage- Märschen nach Gartok führen solle, während ich mich so schnell als möglich nach der Jndusquelle begeben würde. Ich nahm nur mit, was in einem kleinen ledernen Handkoffer Pfatz- hatte, und ließ mich nur vou fünf Leuteu, darunter Rabsang als Lerche, Erdkundl. Lesebuch. 8

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 318

1845 - Halle : Anton
318 *ei dem weiteren Marsche vom 13ten an auf Kairo. Am Llten Juli traf die Armee endlich bei Embabeh auf ein- großes Heer der Mamelucken und muste in der Ermat- tung nach einem höchst anstrengenden Marsche die Schlacht beginnen, welche nach den Pyramiden, die man hinter dem linken Flügel der Feinde hervorragen sah, die Schlacht bei den Pyramiden genant worden ist. Murad-Bei der Fürer der Mamelucken hatte auf seinem rechten Flügel ein festes Lager mit 40 Kanonen und 24,000 Fellahs nebst einigen Ianitscharen; auf dem linken Flügel 10,000 Mamelucken und 3000 Araber. Buonaparte stelle seine Armee so auf, daß er nur dem feindlichen linken Flügel ausgesezt stund, und von den Kanonen nicht erreicht werden Fonte ; beim Recognosciren hatte er bemerkt, daß das Geschüz keine Feldlavetten hatte. Die Schlacht bestund also nur in Ka- vallerieangriffen auf französische Quarrees, bis ein Teil der nicht gefallenen Feinde in das feste Lager sioh, ein an- derer mit Murad Bei nach Gizeh. Das Lager ward hier- auf gestürmt — auf allen Seiten flohen nun die Feinde, wurden nidergemetzelt oder in den Fluß getriben. Im La- ger fand man fast unermeßliche Beute. Die Divisionen der Generale Bon und Menou besezten es; die übrigen Truppen drangen vor bis Gizeh. Kairo ergab sich und am 25ten Juli zog Buonaparte ein. Die französischen Generale wurden nun in die Haupt- orte der eroberten Districte als Commandanten gelegt, und das Land ihrer militärischen Administration unterworfen. Aus den Einwohnern der Städte, den Sheiks namentlich der arabischen Bevölkerung in Aegypten, wurden proviso- rische Divane gebildet, welche unter der Aufsicht der fran- zösischen Befelhshaber die Civiladministration leiteten. Bei Salahieh ward etwas später der zweite Chef der Mamelucken in Aegypten, Ibrahim-Bei, geschlagen, und Buonaparte kaum einigermaßen im Besitze von Aegyp- ten richtete seine Augen auf Syrien, welches gegen etwaige Angriffe der Türken als Vormauer der neueroberten Land- schaft notwendig gewonnen werden muste.

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 323

1845 - Halle : Anton
323 an, und Sidney Smith, der das englische Geschwader im Hafen commandirte, stund mit seinem Rate und seiner Hilfe Dschezzar Pascha zur Seite und trib die Franzosen aus den Straßen, die sie schon eingenommen hatten, wi- der heraus. Es blib nun nichts übrig, als die Belagerung am 20ten Mai aufzuheben und die Unternemungen in Syrien fallen zu laßen. Auf jeden Fal war die syrische Armee der Türken so weit geschlagen und zerstreut, daß sie so- bald nichts mehr gegen Aegypten unternemen konte. Als man zurükgieng konten die pestkranken nicht ohne die ganze Armee in Gefahr zu bringen mitgefürt werden; sie zurük- laßen erschien aber als die größte Grausamkeit; man fürch- tete die Wut der Türken. Bis Jaffa brachte man noch alle ins große Lazareth — hier sollen etwa 60 Man, um sie den Feinden nicht in die Hände fallen zu laßen, ein tödtendes Opiat bekommen haben; das Factum ist ent- schiden und wol mit Recht geleugnet worden; doch als Verleumdung gegen Buonapartcs Character darf man diese Sage nicht betrachten, da fest steht, daß er gegen Dege- nets aussprach, er halte in diesem Falle Vergiftung für human, und von Degenets zur Antwort erhielt, sein Handwerk fei heilen, nicht tödten. Auf dem Rükzuge wurden fast alle Ortschaften unter dem Vorwände statge- habter Verbindungen mit den Feinden nidergebrant. Die drei festen Plätze: Elarisch, Kattieh und Tineh muste man nun als Grenzdeckung Aegyptens betrachten, und für ihre Verstärkung sorgen. Uebrigens kerte die Armee nach Ae- gypten, wie nach einem zweiten Vaterlande, wenigstens zu alten Bekanten, zurük, nachdem sie von Februar bis zum Mai 1799 bei der Unternemung zugebracht hatte. Buonaparte war nicht lange nach Kairo zurükgekert, wo seine Leute rasch die Anstrengungen des Krieges ver- schmerzt hatten, als Murad-Bei, der allen Verfolgungen Desaix's und Davoust's entgangen war, aus Oberägypten hereinbrach. Er erschin in der Nähe der Pyramiden. Noch war Buonaparte auf dem Marsche gegen ihn, als er erfur, daß eine türkische Flotte auf der Rhede von Abukir vor 21 *

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 325

1845 - Halle : Anton
325 hatte, verblichen war. Ueberdies muste er diesen Entschluß faßen in einer Art Notwer; denn wenn Frankreich in den neuen Berwickelungen unterlag, war Buonaparte in Ae- gypten rettungslos verloren. Ueber die Lage Frankreichs belehrte ihn Sidncy Smith in der Absicht, ganz anderes dadurch zu erreichen, als Buonapartes Rükker. Ein Unterhändler, den Buona- parte unter dem Verwände über die Auswechselung von Gefangenen zu unterhandeln, aber eigentlich nur in der Absicht Nachrichten über die französischen Zustände zu er- halten, nach den türkischen Schiffen gesamdt hatte, fiel Sidney Smith in die Hände, und dieser als er sah, daß die Franzosen in Aegypten von der Heimat nichts wüsten, gab ihm ein ganzes Pakkct der neuesten Zeitungen mit, um Buonapartes Mut niderzuschlagen, ihn in seinen Pla- nen herabzustimmen. Eine ganze Nacht brachte Buona- parte mit der Lecture zu. Am Morgen war sein Ent- schluß gefaßt. Er ließ von den kleineren in dem Hafen von Abukir geretteten Schiffen zwei Fregatten in reisefer- tigen Zustand setzen; reiste nach Kairo, wo er für Kleber, dem er das Commando überlaßen wolle, eine weitläuftige Instruction aufsezte. Dann kam er, ohne sich über seinen Plan irgend wie erklärt zu haben, wider nach Alexandrien zurük. Desaix war damals weit nach Oberägypten vorge- drungen; er hatte früher bei Sediman über die Manie- lucken einen glänzenden Sig gewonnen; Murad Bei war nach Nubien geflohen. Alle bedeutenden Punkte fast am Nil waren durch sigreiche Actionen bezeichnet; von dieser Seite, wie von der syrischen durfte Buonaparte Aegypten für's erste als geschüzt betrachten, und weitere Unterstützung für die Armee aus Frankreich war warscheinlicher, wenn Buonaparte selbst in Frankreich war, als wenn er in Ae- gypten blib. Am 22ten August des Abends schifte er sich mit Berthier, Lannes, Murat, Andreossy, Marmont, Ber- thollet und Monge ein und gieng sofort unter Segel; Kle- der blib als Fürer der Armee zurük. Die Armee ward am 23ten erst von dem Schritte des Obergenerals in Kent- nis gesezt. Glüklich und ohne irgend wo mit englischen

5. Aus allen Zonen - S. 290

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
290 Afrika. Ii. Saharagebiel. berühmten Heiligtum des Sonnengottes sein, dessen Orakel und Ruhm die Alteu verkündet haben. Der Gott dieses Heiligtums war der widderköpfige Amou-Ra oder Jupiter Amon, uach dessen Tempel die ganze Oase den Namen Amonium führt. Die Übereinstimmung des Orakeltempels mit einen, der alten Bauwerke der Oase steht nicht zweifellos fest. Auch andere Trüm- mer, so die Quaderu von Umme-Beda werden für den Jupitertempel iu An- sprach genommen. Fast an alle alten Reste in der Oase knüpft die Legende an. Auch schon die alte Welt hatte ihre Oasenwuuder, den sog. „See Amons" oder Sonnenquell, von dem berichtet wird, daß dessen merkwürdige Quelle morgens lauwarm, um die Marktstunde kühler, mittags kalt sei. In dieser Temperatur werde das Wasser znr Berieselung der Garteuselder abgelassen Gegen Abend nehme dann das Wasser wieder an Wärme zu, sei gegeu Sonnenuntergang lau und später koche und sprudle es bis um Mitternacht. 85. 3it der Libyschen Wüste. Marsch durch das Sandmeer nach Siwa. Gerhard Rvhlfs. Aus „Drei Monate in der Libyschen Wüste". S. 161 ff. Verlag von R. Hornig, Leipzig, vormals Theodor Fischer, Cassel. 187 5. Zittel, der bekannte Afrikaforscher, hatte bereits vor unserem Zusammen- treffen eiue Rekognoszierung nach Westen gemacht und ermittelt, daß nach verschiedenen hohen Sandketten ein unabsehbares Sandmeer im Westen folge. Das waren traurige Aussichten. Sanddünen mit Sand dazwischen, also ein Saudozean, das war das einzige, was uns das weitere westliche Vor- dringen zur Unmöglichkeit machen konnte. Alle andern Hindernisse wären zu besiegen gewesen. Gebirge hätte man übersteigen können, denn von be- deutender Höhe können sie in diesem Teile der Libyschen Wüste nicht sein, weil man durch klimatische Erscheinungen ihr Dasein längst hätte nach- weifen können. Noch viel weniger war selbstverständlich an das Vorhanden- sein größerer Gewässer zu denken. Feindliche Bewohner waren in einer von allem Lebendigen entblößten Gegend überhanpt nicht zu fürchten, für Lebensmittel und Wasser war Sorge getragen, aber ein ununterbrochenes Sandmeer machte alles znschanden. Indessen gab ich noch nicht alle Hoffnung auf, obschon die Sandkette, vor der wir lagerten, höher war als alle die, welche wir bis jeht über- stiegen hatten, und mir deshalb wenig Vertranen einflößte. Nach vielem Hin- und Herberateu beschlossen wir, nach Nordwesten hin einen Versnch zu machen, da nach Zittels Anssage es vollkommen unmöglich war, westlich vorzudringen. Und so war es auch, denn in Abständen von 2—4 km folgte eine Düueukette der anderen, und jede Kette war über 100 in hoch. Alle liefen vou Norden uach Südeu mit geringer Neignng von Nordwest nach Südost. Vielleicht erreichten wir nach einigen Tagereisen das Ende der Sandregion und konnten dann doch noch die westliche Richtung einschlagen.

6. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 535

1884 - Leipzig : Weber
Das Zeitalter Alexanders des Großen. 535 zu schlagen; sie waren noch nicht ganz vollendet, denn das jenseitige Ufer hatte der Perser Mazäus, mit etwa zehntausend Mann zur Deckung des Flusses abgesandt, bisher besetzt gehalten, so daß es für die viel schwächere makedonische Vorhut zu gewagt gewesen wäre, die Brücken bis an das jenseitige User fortzuführen. Beim Anrücken der ganzen Armee zog sich Mazäus eilends zurück; zu schwach, um den Posten gegen Alexanders Übermacht zu behaupten, hätte er seine Truppen aufopfernd höchstens das Vorrücken der Feinde in etwas verzögern können, was für den Großkönig, dessen Rüstungen bereits vollendet waren, kein erheblicher Gewinn gewesen wäre. Alexander ließ sofort den Bau beider Brücken vollenden und sein Heer auf das Ostufer des Euphrat hinüberrücken. Selbst wenn er vermutete, daß das persische Heer in der Ebene von Babylon, in der es sich gesammelt hatte, zum Kampfe und zur Verteidigung der Reichsstadt bereit stand, durfte er nicht, wie siebzig Jahre früher die Zehntausend, den Weg längs des Euphrat, den jene genommen hatten, einschlagen. Die Wüsten, durch welche derselbe führt, wären in der Hitze des Sommers doppelt mühselig gewesen und die Verpflegung eines so bedeutenden Heeres hätte die größten Schwierigkeiten gehabt. Er wählte die große nördliche Straße, welche nordostwärts über Nisibis durch das kühlere und weidenreiche Hügelland an den Tigris und dann an der linken Seite des Stromes hinab in die Ebene von Babylon führt. Ta brachte man eines Tages einige der feindlichen Reiter, die in der Gegend mnherschwärmten, gefangen vor den König; sie sagten ans: daßdarius bereits von Babylon ausgebrochen sei und auf dem linken User des Tigris stehe, entschlossen, seinem Gegner mit aller Kraft den Übergang über den Strom zu wehren; seine jetzige Macht sei viel größer als die in den issischen Pässen; sie selbst wären auf Kundschaft ausgesendet, damit sich das Perserheer zur rechten Zeit und am rechten Orte den Makedonen gegenüber ani Tigris ausstellen könne. Alexander durfte uicht wagen, einen so breiten und reißenden Strom, wie der Tigris ist, unter den Pfeilen der Feinde zu überschreiten; er mußte erwarten, daß Darms die Gegend von Ninive, wo der gewöhnliche Heerweg über den Strom führt, besetzt halten werde; es kam alles daraus an, möglichst bald auf derselben Seite des Stromes mit dem Feinde zu sein; es galt den Übergang unbemerkt zu bewerkstelligen. Alexander veränderte sosort die Marschroute und ging, während ihn Darms aus der weiten Ebene der Trümmer von Ninive erwartete, nordöstlich in Eilmärschen auf Bedzabde. Kein Feind war in der Nähe, die Truppen begauneu deu sehr reißenden Strom zu durchwaten; mit der größten Anstrengung, doch ohne weitern Verlust, gewarnten sie das östliche User. Alexander gewährte seinen erschöpften Truppen einen Tag Ruhe; sie lagerten sich längs den bergigen Ufern des Stromes.

7. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege - S. 18

1912 - Leipzig : Voigtländer
18 Die Ägypter. südlich von Megiddo. Da jauchzte Seine Majestät darüber . . . „Siehe der elende Fürst. . Nun war die Nachhut der tapferen Truppen Seiner Majestät noch bei der Stadt Aruna, während die Spitze bereits hinauszog nach dem Tal von Megiddo (?), und sie füllten den Engpaß, der zu diesem Tale führt. Da sagten sie zu Seiner Majestät: „Siehe, Seine Majestät zieht heraus aus dem Engpaß mit seinen tapferen Truppen, sie erfüllen das Tal. Möge unser siegreicher Herr diesmal auf uns hören, möge unser Herr die Nachhut seiner Truppen und seiner Leute schützen! Die Nachhut der Truppen hinter uns komme erst heraus, dann werden sie auch kämpfen gegen diese Fremdvölker, und wir werden uns nicht um die Nachhut unserer Truppen zu sorgen brauchen." Da blieb Seine Majestät draußen stehen. Er machte dort halt und deckte die Nachhut seiner tapferen Truppen. Das Ende des Zuges rückte heraus auf diesem Wege, als der Schatten sich wandte (d. H. unmittelbar nach Mittag), und Seine Majestät gelangte nach dem Süden von Megiddo auf das Ufer des Wadis von Kene, als die siebente Stunde eingetreten war (um 1 Uhr). Da wurde das Zelt Seiner Majestät aufgeschlagen. Vor dem gesamten Heere wurde folgender Befehl ausgegeben: „Rüstet euch, bringt eure Waffen in Ordnung, denn es wird ausgerückt werden, um mit dem elenden Feinde am Morgen zu kämpfen . . ." Die Heereswache machte die Ruude, sie sagten: „Standhaft! Standhaft! Wachsam! Wachsam! Wache. . . im königlichen Zelte!" Man kam, um Seiner Majestät zu sagen: „Das Land ist wohlbehalten (d. H. die Gegend ist sicher), und die Süd- und Nordtruppen desgleichen." 23. Jahr, 21. Tag des 9. Monats. Tag des Neumondfestes. Der König erschien am frühen Morgen. Da wurde vor dem gesamten Heere der Befehl zum Vorrücken ausgegeben. Seine Majestät zog aus auf dem Wagen von Silbergold, mit seinen Kriegswaffen geschmückt, wie der Harzema (Horus als Kriegsgott), der Empfänger von Opfern, wie Month von Theben, und sein Vater Amon stärkte seine Arme. Der südliche Flügel des Heeres Seiner Majestät stand am Berge, südlich vom Wadi von Kene, der nördliche Flügel stand im Nordwesten von Megiddo. Seine Majestät befand sich in ihrer Mitte, und Amon schützte seinen Leib. Da gewann Seine Majestät die Oberhand über die Feinde an der Spitze seiner Soldaten. Als sie sahen, wie Seine Majestät die Oberhand gewann, da flohen sie Hals über Kopf nach Megiddo mit furchtsamen Gesichtern und ließen ihre Pferde im Stich und ihre goldnen und silbernen Wagen. Indem man sie an ihren Kleidern in die Höhe zerrte, zog man sie in die Stadt. Denn die Leute hatten die Stadt verschlossen und ließen Kleider hinab,

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 451

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 451 — der Insel Ceylon verbannt. Der Khedive wnrde der Form nach in seine Rechte wieder eingesetzt, geriet aber tatsächlich in fast völlige Abhängigkeit von England. Die englisch-französische Finanzkontrolle wurde gegen den Einspruch Frankreichs aufgehoben, und ein Engländer, der freilich als europäischer Beamter eingeführt wurde, dem Khedive als finanzieller Beirat zur Seite gegeben. 3. Der Aufstand des Mahdi. Während so im eigentlichen Ägypten Ruhe und Ordnung zurückkehrten, brach im Sudan, der unter Ismail Pascha bis zum Äquator der ägyptischen Herrschaft unterworfen war, ein bedenklicher Aufstand aus. Ein gewisser Mohammed Achmed, der sich für einen Mahdi (Prophet) ausgab, wiegelte im Jahre 1881 die Bevölkerung der Provinzen Darfur und Kordofan auf und veranlaßte eine Verfolgung der Ägypter. Der anfangs wenig beachtete Mahdi erlangte nach und nach durch Eutfachung der religiösen Leidenschaften eine furchtbare Macht. Eine gewaltige Schar von Söhnen der Wüste sammelten sich um die grüne Fahne des Propheten. Nachdem im Januar 1883 El-Obeid gefallen, befand sich die ganze Provinz Kordofan in seinem Besitz. Der im März in Chartum eigetroffene britische General Hicks Pascha zog, nachdem er den Oberbefehl über die englisch-ägyptische Armee übernommen hatte, gen El-Obeid, wurde aber in einer dreitägigen mörderischen Schlacht bei Kaschgil mit seinem ganzen Heere vernichtet. Unaufhaltsam rückte nun der Mahdi an den Nil vor und besetzte im Juni 1884 Berber. Von den ägyptischen Garnisonen wußte sich schließlich nur noch das befestigte Chartum zu halten. Inzwischen hatte die Bewegung auch nach Osten hin um sich gegriffen, und der von Suakin am Roten Meere aus vorrückende Baker Pascha wurde von dem Unterfeldherrn des Mahdi, Osman Digma, bei dem Brunnen El-Teb total geschlagen. Kurz nach der Niederlage Hicks Paschas hatte die britische Regierung den genauen Kenner und früheren Gouverneur des Sudans, Gordon, nach Chartum gesandt, in der Hoffnung, daß er durch seinen Einfluß die Macht des Mahdi brechen würde. Er gelangte auch glücklich nach Chartum, doch blieb der erwartete Erfolg der Sendung aus. Gordon sah sich bald vom Mahdi in Chartum eingeschlossen. Ein Versuch des Generals Graham, dem Bedrängten von der Küste her Hilfe zu bringen, mißlang. Unter diesen Umständen entschloß sich England, ein größeres Heer unter General Wolseley zum Entsatz Gordons den Nil aufwärts zu entsenden. Nachdem dieser unter vielen Mühsalen über Dongola nach Korti gelangt war, entsandte er von dort ans im Januar 1885 zwei Kolonnen nach Berber resp. Meta mm eh. Letztere erreichte nach blutigen Kämpfen bei Abu-Klea und Gubat den Nil. Als Stewart aber hörte, daß Chartum in die ,Stände des Mahdi gefallen, Gordon selbst getötet sei, kehrte er nach Korti zurück. Die andere Kolonne wurde nach vergeblichen Versuchen, 29* '

9. Bd. 1 - S. 86

1911 - Leipzig : Wiegandt
vns vnde vnsirn erbin vride allen vnsirn nach komelingen alz eyn recht eygin vnde also vorgeschrebin stet, vsgesloßen 4) alleyne vnsem Halsgerichte, daz wir vns vnde vnsern erben in dem obgenanten dorfe vnde in felde zcn Melkaw behaldin. Dissir eygintschaft sint gecznge5) dy edeln vnde dy gestrengen etc. etc. ünfer heymelichin vnde liebin getrnwen 6) ünde ander lute genug, den wol ist zeu gloubin.............................. Gegebin zcu Pygaw 7) nach gocz geburtin dryczenhundirt iar dar nach in dem eyn ünde achczigistin iare am mantage nach Mauricii". (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Ix. Nr. 150.) 4) ausgeschlossen. 6) Zeugen. 6) Getreuen. 7) Pegau. f) Markgraf Wilhelm verkauft dem Thomaskloster die Dörfer Holzhausen und Zuckelhausen und stiftet eine Messe. 1384. „Wir Wilhelm üon gotes gnaden margrafe zcu Mißen . .. bekennen, etc. daz wir den erb ent und geistlichen dem probeste ünd dein conuente zcu sente Thomas zcu Lip-czik regeler ordins ünd iren nachkomen . . . diße nachgeschrebene dorfere Holezhusen mit deme wüsten dorfe zcu Kolmen ünd Czuckelosen mit deme wüsten dorfe czu Lippran-disdorf, ... die da legen in der phlege zcu deme Nuweuhose, mit sibenczen schocken geldez ierlichir gulde, die wir yn r) an unstr bete, schoße2) ünd binste bewifet habin an den felbin borfern an gelde, an körne ünd an obeley 3), recht ünd redelich üor-konst haben üor czwenczik fchok ünd czweihundert schok grofchen Fribergifcher muncze, dy st üns nuczlich ünd gancz beczalt haben, ünd waz wir übir die sibenczen schok in den felbin dorfern noch habin ünd gehabet habin, daz habe wir gegebin willeclich durch got zcu deme altare, den man buwen4) fol in der kirchen zcu fente Thomas zcu Lipczik an deme philer 5j üor ünfer ürouwen 6) altare ünd den man ouch wihen fal7) in ünfir ürouwen ünd fente Jorgen ere, über deme altare man ouch alle tage eine meße lesen ünd alle funnalmnde eine meße erberlich8) singen fal üan vnfer liben ürouwen mit acht fchulern ünd die mit geluchte9), gelute 10) ünd mit orgelfange frü mit dem tage ünd an allen ünfer ürouwen abenden ünd tagen erberlich begen n) fal. Dor ümme wir ouch luterlich 12) durch got ünd durch siner liben muter Marian ... die egencnten dorfer Holezhusen, Kolmen, Czuckelosen ünd Lippronbes-dorf mit allen iren renten dinste schoße gülden bete2) rechte lehen ünd nemelich mit allen czu ghehorunge ünd allen gerichten in üelde ünd in dorfe, übir wunden ünb übir czetirgefchrei, mit wetten ünd bufen13), üßgenomen alleine daz obirste gerichte, daz man halzgerichte nennet, daz da halz u) ünb hont ane trit 15); baz wir üns ünb ünfern erben beholben ünuorgeben 16), den egenonten dem probeste, beme conuente gemeinlich zcu fente Thomos zcu Lipczik. . . üon ünfer fürstlicher gemalt geeigent ünb gegeben haben etc. . . . Vnd heifen ünd gebiten ouch allen ünfern üoyten vndirvoyten botelen17) ünd omptlüten ünd wollen ouch die ünfer Hulden . . . doz fi sich üort mer 18) in die dorfere egenonte ünd in ire czngehorunge in keinen wifen werren 19), dar ynne griffen noch befweren füllen ane arg, ane alleine ob 20) freüel, gewelde21) obir anbir sache geschege22), baz halz ünb hont antrete, baz sullen sie ünb mögen üon ünfern wegen richten, wie oste baz czu schulbe queme23), ..... . i) ihnen (= den Dörfern). 2) Steuern, Abgaben. s) Obliegenheiten. 4) bauen. 5) Pfeiler. 6) Frauen (— Jungfrau Maria). 7) weihen soll. 8) ehrbarlich. 9) Lichtern. I0) Geläute. u) be- gehen. 12) lauter l— aufrichtig). 1s) Geldstrafen. M) Hals. 1s) antritt (— betrifft). 16) un- vergeben. 17) Bütteln (vgl. S. 22 ff.). 18) hinfort. 19) in keiner Weise hineinmengen. 20) ob. 21) Gewalt. 2s) geschehe. 2s) käme.
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